Ideen- schmiede

Mit der Innovationsoffensive SMART STEEL antwortet SAF-HOLLAND auf die beginnende Digitalisierung der Transportwelt. Das 2017 ins Leben gerufene bereichsübergreifende Digital-Team mit Standorten in Aschaffenburg und Muskegon/Michigan ist der Impulsgeber für neue Ideen, die weltweit im gesamten Unternehmen umgesetzt werden.

Stufe um Stufe in die Welt der Digitalisierung. So sieht es die SMART STEEL-Innovationsoffensive von SAF-HOLLAND vor. Der Wirtschaftsingenieur Thomas Piroth hat sie maßgeblich mitentwickelt und leitet heute das Digital-Team des Nutzfahrzeug-Zulieferers. Aufgabe des Teams ist es, schon jetzt für alle Stufen vorzudenken, Projekte und Partnerschaften anzuschieben – und das ganze Unternehmen auf die neue Transportwelt vorzubereiten. Als Start-up innerhalb des Konzerns arbeitet es eng verzahnt mit Kollegen aus Entwicklung, Vertrieb und IT. Doch von dem Alarmismus, den manche Propheten des digitalen Zeitalters ausstrahlen, ist bei ihm wenig zu spüren. „Auch in den nächsten Jahren werden wir einen hohen Anteil unserer Wertschöpfung aus mechanischen Komponenten und dem damit verbunden Know-how erzielen“, sagt Piroth „Dennoch wollen wir uns jetzt bereits auf den Wandel vorbereiten, aus dem sich für uns durchaus interessante Chancen ergeben.“

  • Trends erkennen und bewerten:
    Thomas Piroth (Mitte) mit Mitarbeitern
    des Aschaffenburger Digital-Teams.

Die Mechanikkompetenz ist denn auch die Absprungbasis für die Digitalstrategie. In der ersten Stufe sollen alle Komponenten und Systeme, mit denen SAF-HOLLAND auf dem Weltmarkt erfolgreich ist, schlicht intelligenter werden. Ausgestattet mit Sensorik und elektronischer Intelligenz sollen Achsen und Sattelkupplungen den Anforderungen gerecht werden, die eine zunehmend automatisierte und digitalisierte Transportkette stellt. „Dabei stellen wir uns immer die gleichen Fragen“, erläutert Piroth. „Welchen Beitrag können wir für unsere Kunden leisten? Was müssen wir tun, weil es der Kunde künftig erwartet? Und wofür ist er bereit zu zahlen?“ Komplex werden die Antworten auch deshalb, weil es den Kunden per se nicht gibt. Lediglich der Markt für Zugmaschinen ist stark konzentriert, hier prägen circa ein dutzend Hersteller den Weltmarkt. Der für SAF-HOLLAND umsatzseitig bedeutsamere Trailermarkt ist hingegen stark fragmentiert. Auch hier gibt es zwar einige wenige große Hersteller, doch in der Regel bedienen die Trailerbauer nur wenige Prozent des Marktes. Tausende von hochspezialisierten Unternehmen haben Transportlösungen für alles Mögliche entwickelt, um Milch zur Molkerei zu transportieren oder die Flügel von Windkraftanlagen an die Nordsee. Noch unübersichtlicher ist der Markt für Transportdienstleistungen. Niemand weiß, wie viele Speditionen es weltweit gibt, allein in Deutschland sind es nach Angaben des Bundesverbandes der Transportunternehmen rund 40.000. Da SAF-HOLLAND rund ein Viertel seines Umsatzes mit Aftermarket-Produkten macht, ist aber auch dieses Marktsegment interessant. „Alle unsere Kunden sind in der einen oder anderen Form von der Digitalisierung betroffen“, so Piroth.